Das Organisationskomitee hat mich auch 2007 wieder beauftragt, den Eppaner Burgenritt 2007 im Bild festzuhalten. Dies bedeutet für mich 2 1/2 Tage konzentriertes Fotografieren, herzliche Begegnungen mit den Teilnehmern und 8 spannende Turniere. Die Vorbereitungen begannen schon einige Tage zuvor. Die Fotoausrüstung mußte zusammengestellt, mehrere Kamerataschen gepackt, der Labtop vorbereitet und die Akkus geladen werden. Da die Vorhersage regnerisches Wetter versprach, nahm ich auch ausreichend wasserfeste Kleidung mit.
Kurz bevor ich mich am Samstag Nachmittag auf den Weg nach St. Michael begeben hatte, ging noch ein Regenguss nieder. Doch der Einzug der Reiter und die anschließende Eröffnungszeremonie am Festplatz wurden sogar zeitweise von der Abendsonne begleitet.
Am Sonntag Morgen wurde ich von starkem Regen geweckt. Kann das gut gehen? Glücklicherweise hat der Himmel gegen 8 Uhr seine Schleusen wieder geschlossen. Ich bin trotzdem mit dem Auto zum Startplatz neben der Frangarter Kirche gefahren. Dort werden die Pferde abgeladen und die Ausweisfotos geschossen. Im 20-Minutentakt machten sich die Mannschaften auf ihren 75 km langen Weg durch die Gemeinde Eppan.
Die Route führte dieses Jahr an Schloss Sigmundskron - dem Messner Mountain Museum - vorbei. Daher war es für mich selbstverständlich gleich nach dem Start dorthin zu fahren um eine Mannschaft vor dieser schönen Kulisse aufzunehmen. Vielleicht eines der besten Motive des Burgenrittes 2007.
Da inzwischen die Sonne herauskam, überlegte ich schon, vom Auto auf den Motorroller umzusteigen. Da es nur ein paar Kilometer bis zum ersten Tunier in Girlan waren, bin ich doch weiter mit meinen PKW gefahren. Unterwegs traf ich wieder auf einige Reiter.
Beim Kellerritt muss ein enger Parcours mit Geschicklichkeit absolviert werden und nebenbei ein Wein verkostet und erkannt werden. Für mich ein fotogenes Turnier. Der kurze Regenschauer währenddessen hat mich nicht besonders gestört.
Nächste Station war das Fischestechen am Montiggler See. Die Reiter müssen ins Wasser hinein und dort einen Plastik-Fisch stechen. Ein rasandes Spiel. Der Turnierplatz ist leider recht eng. Die Zweige des am Ufer stehenden Baumes hängen jedes Jahr weiter herunter. So wird es immer schwieriger guten Fotos zu erhalten. Doch das helle Sonnenlicht und das unter den galoppierenden Pferden aufspritzende Wasser verhalfen mir zu dynamischen Bildern.
Das dritte Turnier - der Fasslritt - findet am Reitplatz des Überetscher Reitvereins statt. Da ich noch mit dem Auto unterwegs war, konnte dort die Parkplatzsuche ein Problem werden. Ich befürchtete auch, das ein verregnetes Wochenende das Gelände zur Schlammwüste verwandeln könnte. Ein unangenehmer Gedanke. Doch nach dem Regen in Girlan blieb das Wetter zum Glück trocken und die Belastung durch den sonst aufwirbelnden Sand war auch gering. Meine Kamera blieb daher sauber und staubfrei.
Der Parcours wurde dieses Jahr neu gestaltet. Der Tunierplatz musste zuerst einschließlich zweier Sprünge abgeritten werden, bevor mit engen Kreisen die Holzfässer umrundet wurden. Durch die neue Anordnung der Sprünge konnten ich die Zuschauer diesmal besser in die Fotos integrieren.
Die anschließende Pflichtdurchgang findet alljährlich am Kreithof statt. Ein absolutes Muss für mich dort vorbei zu schauen. Der schöne Ansitz und die umgebenden Weinberge sind wunderbare Motive für meine Reportage.
Letzter Punkt auf meinen Terminplan am Sonntag war der Turnierplatz am Georgsturm in Oberplanitzing. Der Schatzraub steht hier auf dem Programm. Ein schneller Ritt, bei dem der Reiter mit der Lanze ein Tor öffnen, einen Ritter stechen und anschließend mit dem Schwert einen Geldsack aufnehmen und später wieder ablegen muss. Wegen dieser Anzahl von Aktionen durfte ich mich auf mehrere verschiedene Fotostandpunkte und Motive einstellen. Leider war zu diesem Zeitpunkt die Sonne schon hinter dem Mendelkamm verschwunden und dicke Wolken nahmen mir noch zusätzlich das Licht. Doch auf bei 800 ASA macht meine digitale Spiegelreflex noch qualitätsvolle Aufnahmen.
Während ich bei den vorangegangenen Wettkämpfen meist die ersten bis mittleren Mannschaften vor der Kamera hatte, konnte ich hier auf die starken Mannschaften im hinteren Teil des Teilnehmerfeldes warten. Ich wurde nicht enttäuscht.
Eigentlich wollte ich in Oberplanitzing noch auf die Ehrung der Tagessieger warten, doch ich war nach dem Turnier schon recht müde und abgespannt. Daher fuhr ich zurück in mein Quartier. Ich hatte am Sonntag bis zu diesem Zeitpunkt 1155 Aufnahmen geschossen. Das heißt, den ganzen Tag den Burgenritt genau beobachtet, mehr als 1200 mal konzentriert durch den Sucher geschaut, ausgelöst und hernach meist das Bild geprüft und ggf. auch wieder gelöscht. Mein Tagesjob war aber noch nicht vorbei. Die Bilder mussten auf den Labtop übertragen und gesichtet werden. Die besten Aufnahmen wurden gleich selektiert und teilweise nachbearbeitet. Der TV Eppan sollte doch am Dienstag früh eine erste Auswahl erhalten.
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